Die ÖNORM B 1603 definiert Anforderungen an die Anordnung und Ausführung von Bewegungsflächen sowie Bedienelementen im barrierefreien Hochbau.
Sie ist Teil der österreichischen Normenreihe zur Barrierefreiheit (B 1600 bis B 1603) und besonders relevant bei der Planung von Türsystemen, Schaltern, Steuerungseinheiten und Zutrittssystemen.
In Kombination mit der ÖNORM B 1601 (Automatiktüren) und der B 1602 (Türen & Durchgänge allgemein) liefert die B 1603 den letzten Baustein für wirklich barrierefreie Gebäudeeingänge.
Die Norm beschreibt, wo und wie groß Bewegungsflächen sein müssen – also jene Bereiche, in denen sich Menschen mit Gehhilfe oder Rollstuhl frei, sicher und eigenständig bewegen, wenden und bedienen können.
Außerdem legt sie fest, wie Bedienelemente platziert und gestaltet sein müssen.
Mindestgröße von Bewegungsflächen:
z. B. 150 × 150 cm zum Wenden mit dem Rollstuhl
Freie Flächen vor Bedienelementen:
Damit z. B. Türtaster, Gegensprechanlagen oder Schalter gut erreichbar sind
Montagehöhe von Bedienelementen:
i. d. R. zwischen 85 und 110 cm über fertigem Fußboden
Abstand von Bedienelementen zu Hindernissen:
z. B. dürfen Schalter nicht zu nah an Ecken oder Vorsprüngen angebracht sein
Kontrastreiche und gut erkennbare Gestaltung
für Menschen mit Sehbehinderung oder kognitiven Einschränkungen
Gerade bei automatischen Türanlagen – wie sie ASSA ABLOY ENTRANCE anbietet – spielt die Norm eine Schlüsselrolle. Denn: Nur wenn die Tür erreichbar und die Steuerung bedienbar ist, ist sie wirklich barrierefrei.
Beispiele aus der Praxis:
Ein Sensor oder Taster zum Türöffnen darf nicht zu hoch oder zu nah an einer Wand montiert werden
Es muss ausreichend Platz vorhanden sein, damit eine Person mit Rollator oder Rollstuhl sich vor der Tür positionieren oder wenden kann
Die Bedienfelder von Zutrittssystemen, z. B. für elektronische Schlösser oder Gegensprechanlagen, müssen visuell und haptisch zugänglich sein
Unsere Lösungen erfüllen nicht nur die Anforderungen der ÖNORM B 1601 und B 1602 – wir planen auch nach den Vorgaben der ÖNORM B 1603, wenn es um barrierefreie Zutrittssysteme geht. Dazu zählen:
Türtaster in optimaler Höhe und Positionierung
Automatische Türsysteme mit Bewegungsflächensensorik
Zutrittskontrollen mit visueller und akustischer Rückmeldung
Individuelle Planung für barrierefreie Gebäudezugänge
Ist die Einhaltung der Bewegungsflächen verpflichtend?
Ja, wenn das Gebäude barrierefrei geplant ist (z. B. nach B 1600), müssen auch Bewegungsflächen nach B 1603 umgesetzt werden – besonders im öffentlichen Raum.
Gilt die Norm nur für RollstuhlfahrerInnen?
Nein, die Bewegungsflächen berücksichtigen auch Menschen mit Rollatoren, Kinderwägen oder anderen Mobilitätshilfen.
Wie wird die richtige Höhe von Bedienelementen geprüft?
Mit gängigen Maßbändern und Planungs-Tools – ASSA ABLOY bietet hier auch technische Unterstützung oder Vor-Ort-Besichtigungen an.